Wie der Name schon sagt, dient dieses Gebäude vor allem als eine Art Zuflucht in der von Wind und Regen gepeitschten, dramatischen und gleichzeitig so großartigen Landschaft der Gower-Halbinsel an der Südküste von Wales. Von außen lassen sich die hinter rustikalem Metall, der geschickten Landschaftsgestaltung und den weiten, hügeligen Feldern versteckten Fenster nahe der gut erhaltenen Scheune nur erahnen. Im Inneren sieht die Sache jedoch ganz anders aus.
30 Jahre lang war Debra Woolley die Besitzerin eines kleinen, gemütlichen Steinhäuschens, das sie bei ihrer Pensionierung in ein zeitgemäßes Zuhause für sich und ihre Familie verwandeln wollte. In dieser außergewöhnlichen Landschaft sind die Bauvorschriften jedoch äußerst streng: Gleiches muss immer durch Gleiches ersetzt werden. Es sei denn, man präsentiert einen Entwurf von derart hohem architektonischen Wert, dass die Genehmigung praktisch sicher ist. Debra und ihre Architekten, Loyn & Co., nutzten die Gelegenheit, um mit dem 725 m2 großen, dreistöckigen, aus Beton und Glas errichteten Gebäude ein echtes Meisterwerk in der hügeligen Landschaft zu errichten. Im Inneren: polierter Beton, strenge Formen und Farben, großzügige Räume und viel Licht. Das Gebäude mit seinem umwerfenden Konzept ist voller exquisiter Details, die sich dem Besucher erst mit der Zeit offenbaren.
Als Gewinner der begehrten RIBA Architekturauszeichnung im Jahr 2014 erwies es sich als perfekter Ort, um den Lockdown durchzustehen. „Wir haben ein Haus gebaut, in dem es sich entspannt leben lässt, großzügig, nicht einengend und mit fast allem ausgestattet, was wir zum Leben brauchen“, so Debra. „Es wurde zu unserem Zufluchtsort, an dem wir uns zu jeder Zeit wohlfühlten. Manchmal stellten wir plötzlich fest, dass wir das Haus für ein paar Tage kaum verlassen hatten, das fühlte sich vollkommen normal an.“
„Wir sind eigentlich ständig in der Küche. Manchmal lamentieren wir, dass wir den Rest des Hauses gar nicht ausreichend nutzen.“
Debra Woolley
Die Küche ist der Ort, an dem die Familie die meiste Zeit verbringt. Hier versammeln sich Familie und Freunde um die 6 Meter lange Kücheninsel aus Edelstahl, mit dem eingepassten Vollflächen-Induktionskochfeld. Beim Blick aus dem bodentiefen, über die gesamte Breite eingelassenen Fenster entfaltet die endlose walisische Küste ihren ganzen düsteren Charme. Ein 76 cm breiter Dampfbackofen der Serie 400 von Gaggenau vervollständigt die großartige Ästhetik dieses beliebten Raums.
Auch aus ökologischer Sicht zieht das Gebäude alle Register. Bewertet mit einem A für seine Energieeffizienz, ist Stormy Castle mit einer Erdwärmepumpe, Solarzellen zur Strom- und Warmwasserversorgung, einer Regenwassernutzungsanlage und einem begrünten Dach ausgestattet und erzeugt so 6,5 KW Energie. Und selbst der Beton wurde aus Zementersatz hergestellt, einem Abfallprodukt der Eisenerzeugung.
Durch die Verwendung der gleichen rauen Rohmaterialien an den meisten exponierten Gebäudeteilen, die auch an den örtlichen Farmgebäuden zum Einsatz kommen, und den glatten Beton in den tiefergelegten Wohnräumen im Inneren des Gebäudes, haben Debra und ihre Architekten ein Zuhause geschaffen, das ganz im Einklang mit der außergewöhnlichen Landschaft steht. Mit seinem modernen, minimalistischen Inneren, dem atemberaubenden 270-Grad-Blick und der Küche von Gaggenau ist das Haus auch als Drehort für Film und Fernsehen äußerst begehrt. Ein wenig zum Leidwesen von Debra, die bisher nur für die Netflix-Serie „The One“ – und natürlich für uns – eine Ausnahme gemacht hat.
„Das Vollflächen-Induktionskochfeld ist mein eindeutiger Favorit, denke ich. Wir nutzen es eigentlich ständig. „Die fehlenden Bedienhebel und die glatte Oberfläche verleihen ihm ein rundum minimalistisches Aussehen. Und es funktioniert auch noch perfekt.“
Debra Woolley